Realschule der Pfingstrittstadt feiert ihren 60. Geburtstag mit einem großen Festakt und dem Schirmherrn Joe Kaeser – Landrat Franz Löffler verspricht baldige Renovierung

Bad Kötzting. (pik)
„Was für ein schöner Anlass“, sagte Michael Franz, Mitglied der erweiterten Schulleitung, am Freitagmittag zu Beginn des Festakts an der Realschule der Pfingstrittstadt anlässlich des 60-jährigen Jubiläums. „Und was für ein schönes Bild bietet sich heute hier“, ergänzte er und begrüßte alle, die gekommen waren: aktuelle und ehemalige Schüler, Lehrkräfte, Unterstützer, Wegbegleiter, Partner, Vertreter anderer Schulen, und Ehrengäste aus der lokalen Wirtschaft und Politik. Zum Jubiläum wolle man gemeinsam innehalten, zurückblicken, Danke sagen und gleichzeitig mit Zuversicht nach vorne schauen.

Versprechen des Landrats
Franz Löffler, Landrat und Bezirkstagspräsident, stellte in seiner Ansprache die Frage, wer Geburtstag feiere – das sei nicht nur die Schulfamilie, sondern auch die Stadt, die Kommune und die ganze Region. 83 Neuanmeldungen für das neue Schuljahr würden für sich sprechen: „Das ist ein Merkmal, wie gut die Schulfamilie funktioniert.“ Er sei auch maximal beeindruckt über die 5200 Absolventen, die ihre Heimat zu einer Aufsteiger-Region machten. Schulen müssen Werte vermitteln, damit junge Menschen das einordnen können, was im Leben auf sie zukommt. Das Profil „Inklusion“ der Realschule der Pfingstrittstadt tue der Schule und der Gesellschaft gut: „Die Kötztinger Realschule ist ein Erfolgsgarant unserer Heimat.“ Und zum Geburtstag hatte er schließlich noch ein Versprechen mitgebracht, was die Sanierung des Gebäudes betrifft: „Wir werden der Aufgabe nachkommen. Bald ist diese Schule an der Reihe.“ Mathilde Eichhammer, Ministerialbeauftragte für die Realschulen in der Oberpfalz, bezeichnete die Kötztinger Realschule als „Juwel der Region“. In Kötzting sei man ein Vorbild: „Das Investment in den Bildungsauftrag ist beeindruckend.“ Die Schule habe ein markantes Profil, ein umfassendes Bildungsangebot, sie erfülle die Vorgaben des Lehrplans, biete zahlreiche Angebote darüber hinaus. Der Lehrkörper sei mit Einsatz, Herzblut und Professionalisierung dabei, die Inklusion werde gelebt. Auch sie mahnte die zeitnahe Renovierung des Gebäudes an: „Man sollte Schulen als Lebensraum gestalten. Kinder und Lehrkräfte erfahren Wertschätzung durch adäquate Räumlichkeiten. Kinder sind das Wertvollste, das wir haben.“ In Schulleiterin Sabine Schmid sehe sie eine kompetente Leitung.

Ein Stück Stadtgeschichte
Markus Hofmann ist nicht nur Bürgermeister der Stadt Bad Kötzting, sondern auch selbst ehemaliger Schüler der Kötztinger Realschule. „60 Jahre, das ist mehr als ein Jubiläum. Das ist ein Stück Stadtgeschichte“, sagte er. Dass Joe Kaeser die Schirmherrschaft übernommen habe und anwesend sei, sei ein starkes Zeichen: „Große Karrieren brauchen kein Elite-Internat, sondern gute Lehrer, Mut und Fleiß.“ Der Name „Realschule der Pfingstrittstadt“ freue ihn besonders: „Das zeigt, dass die Schule mit Brauchtum und Kultur verbunden ist. Das ist Kötztinger Identität.“ Wenn die Schule demnächst mit der dringend benötigten Sanierung an der Reihe sei, „dann aber richtig“: „Dann haben wir die am längsten schöne Realschule im Landkreis.“ Hofmann wünschte der Schule, dass sie ihre Stärken bewahren kann: „Bleibt stolz. Die Schule hat uns mehr geprägt, als wir ahnen.“ Als Geburtstagsgeschenk überreichte der Bürgermeiste eine zusätzliche Spende.

Ein gutes Bildungssystem
„In dieser Turnhalle habe ich auch schon geturnt“, erinnerte sich Schirmherr Joe Kaeser, Vorsitzender des Aufsichtsrats Siemens Energy, bei seiner Rede: „Damals kam sie mir immer ein bisschen größer vor.“ Eine oft an ihn gerichtete Frage sei, wie man CEO oder eine Führungskraft werde. „Ich sage dann immer: Da kommen viele Dinge zusammen.“ Der Wille, die Fähigkeit, auf Menschen zuzugehen, zu zeigen, wo es langgeht, aber auch vorangehen, und: „ein bisschen Glück.“ Vieles davon komme von außen, sei aber auch der Durchlässigkeit des Bildungssystems geschuldet: „Das ist eine wichtige Größe, die gestärkt gehört.“ Bildung sei die Wirtschaft von morgen: „Sie macht die Wissenschaft möglich, diese ist eine Quelle der Innovation, diese wiederum das Lebensblut des Wohlstands, den wir in Deutschland haben.“

Die Helden der Nation
Auch wenn es nicht zum CEO reiche, habe man eine Chance: „Unternehmer, Eigentümer, Gründer, die aus dem Nichts heraus etwas geschaffen haben, die für die Menschen da sind – das sind die Helden der Nation.“ Auch Ehrenamtliche, die die Verantwortung für die Bürger übernehmen, halten die Gesellschaft zusammen. Kaeser erinnerte sich in seiner Ansprache auch an einige lustige Anekdoten aus seiner Schulzeit und appellierte daran, die Schullaufbahn ganzheitlich zu betrachten – von der Grundschule bis zu den weiterführenden Schulen. Zum Schluss ergriff Schulleiterin Sabine Schmid das Wort. Bei den Vorbereitungen für das Jubiläum habe sie sich gefragt, was die Schule ausmache. „Das sind die Menschen, die wir ausbilden und ausgebildet haben.“ 60 ehemalige Schüler haben daher stellvertretend für alle ihre Erfolgsgeschichten erzählt, die auf der Website nachzulesen sind. „Junge Leute suchen ihre Vorbilder oft online. Ich möchte darauf hinweisen: Vorbilder findet ihr hier heute live und in Farbe.“ Die Schule sei gut aufgestellt, das Profil geschärft. „Bildung braucht auch das entsprechende Gebäude“, merkte sie an – sie freue sich über die Zusage des Landrats, dass die Renovierung anstehe. „Das wird ein herausforderndes Projekt, aber ich bin bereit für Großes und habe Visionen.“ Sie dankte ihrem Team der erweiterten Schulleitung, allen Lehrern sowie Helfern und Unterstützern. Dass die aktuellen Schüler eine wichtige Rolle spielen, wurde beim Festakt deutlich, denn viele Schüler waren involviert: Magdalena Bachl (9 c) und Andreas Aschenbrenner (10 c) führten humorvoll durch das Programm, die Schulband unterhielt musikalisch und einige Schüler der Unterstufe spielten Theaterstücke vor. Nach dem Festakt gab es eine Brotzeit sowie das Schulfest mit vielen Attraktionen.

Image Item
Image Item
Image Item
Image Item
Image Item
Image Item
Image Item
Image Item
Image Item
Image Item
Image Item
Image Item
Image Item
Image Item
Image Item